Hyundai Kona – Assistenzsysteme

FrĂŒher war alles einfacher …

… heuzutage ist es schon ganz schön herausfordernd, die vielen Begriffe zu kennen, mit denen man sich herumschlagen muss, wenn man ein Auto fahren möchte. Meist bestehen die Begriffe aus drei Buchstaben. Aber manchmal reichen die drei Buchstaben nicht mehr und es mĂŒssen vier sein.

Kennt ihr die Bedeutung von den folgenden Assistenzsystemen bzw. AbkĂŒrzungen?

Erschwerend kommt hinzu, dass es sowohl deutschsprachige als auch englischsprachige AbkĂŒrzungen gibt.

Und dann verwendet Hyundai auf seinen deutschen Webseiten andere englische AbkĂŒrzungen als auf den englischen Seiten.

Na mal sehen, was das jetzt so bedeutet …

ABS = Antiblockiersystem

Symbol fĂŒr ein Antiblockiersystem
Das Antiblockiersystem verhindert beim Bremsen das Blockieren der RĂ€der. Bei blockierten RĂ€dern rutscht das Fahrzeug nur noch und wird nicht mehr aktiv abgebremst. Insbesondere bei rutschigem Untergrund oder bei Notbremsungen kann das ABS den Bremsweg verkĂŒrzen. Als Hauptvorteil bleibt die LenkfĂ€higkeit des Fahrzeugs erhalten.

Erreicht wird das, indem das Fahrzeug stĂ€ndig misst, ob sich die RĂ€der noch drehen. Stellt es beim Bremsen eine Blockade fest, wird der Bremsdruck automatisch reduziert, bis sich das Rad wieder dreht. Anschließend wird wieder neuer Bremsdruck aufgebaut. Diese Regelung erfolgt je nach System ca. 10 mal pro Sekunde.

Offiziell (in der StVZO) heißt das Sytem ĂŒbrigens „Automatischer Blockierverhinderer“.

Ein ABS ist fĂŒr normale PKWs nicht vorgeschrieben, wird aber seit 2004 in alle Neufahrzeuge eingebaut.

ASCC – Advanced Smart Cruise Control

Mit Hilfe von RADAR-Sensoren hÀlt die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage einen vordefinierten Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen. Auch das Abbremsen und Anfahren erfolgt bei kurzen Stopps (bis zu 3 Sekunden) automatisch.

In Deutschland wird dieses System oft einfach „Tempomat“ genannt.

In Zusammenarbeit mit dem LFA entspricht das System im Wesentlichen einem „Stauassistenten“.

BAS = Bremsassistent

Der Bremsassistent oder BremskraftverstÀrker ermöglicht bei einer Gefahrenbremsung den maximal möglichen Bremsdruck.

Der BAS ist seit 2011 in PKWs vorgeschrieben.

BSCW = Blind-Spot Collision Warning

Grafik zur Veranschaulichung des Totwinkelassistenten

(c) Hyundai Motor Company


Der Totwinkel-Assistent wird auf den deutschen Hyundai-Seiten als BSD (= Blind Spot Detection) bezeichnet, auf den englischen aber mit BSCW (= Blind Spot Collision Warning).

Das System ĂŒberwacht ab einer Mindestgeschwindigkeit von 30 km/h mit Hilfe von RADAR-Sensoren in der hinteren Stoßstange, ob sich andere Fahrzeuge diagonal hinter dem eigenen Auto befinden. Ist dies der Fall, wird in dem entsprechenden Außenspiegel ein gelbes Warnzeichen angezeigt.

BetÀtigt der Fahrer trotzdem den Blinker, um die Spur zu wechseln, wird zusÀtzlich akustisch gewarnt.

Die Sensoren werden auch fĂŒr das RCCW-System genutzt.

DAB = Digital Audio Broadcasting

Der Digitale Radioempfang bietet eine grĂ¶ĂŸere Anzahl an Radiosendern als der analoge UKW-Empfang. Außerdem ist die EmpfangsqualitĂ€t besser.

Innerhalb der EU mĂŒssen ab 2021 alle Autoradios DAB+ fĂ€hig sein.

DAW = Driver Attention Warning

Grafik zur Veranschaulichung des Aufmerksamkeitsassistenten

(c) Hyundai Motor Company


Der Aufmerksamkeits-Assistent wird auf den deutschen Hyundai-Seiten als DAA (= Driver Attention Alert) bezeichnet, auf den englischen aber mit DAW (= Driver Attention Warning).

Das System versucht im Geschwindigkeitsbereich von 60 km/h bis 180 km/h, einen unaufmerksamen oder mĂŒden Fahrer zu erkennen. Laut Hyundai werden dazu die folgenden Parameter analysiert:

  • Position innerhalb der Fahrspur
  • Lenkbewegungen
  • Bremspedalbewegungen
  • Verstrichene Zeit nach dem letzten Bremsmanöver

Sollte die gemessene Unaufmerksamkeit ĂŒber einem spezifischen Level liegen, zeigt es auf den Instrumenten eine Warnung und empfiehlt eine Pause. Die Warnung erfolgt zusĂ€tzlich akustisch.

Ein Aufmerksamkeits-Assistent (auch MĂŒdigkeitserkennung genannt) ist ab 2024 fĂŒr alle Neuwagen vorgeschrieben.

EPB = Electric Parking Brake

Schalter der elektronischen Parkbremse im Hyndai Kona
Die Feststellbremse (Handbremse) wird nicht mehr durch einen Hebel mit Seilzug angezogen, sondern elektrisch per Tastendruck. Die elektrische Parbremse ermöglicht auf diese Weise immer den optimalen Bremsdruck.

Die Parkbremse wird automatisch deaktiviert, wenn der Fahrer losfÀhrt.

ESC = Electronic Stability Control

Anzeigesymbol fĂŒr das Electronic Stability Control beim Hyndai Kona
Die Elektronische StabilitĂ€tskontrolle verhindert ein Ausbrechen des Fahrzeugs in kritischen Situationen. Dazu werden mehrere Systeme wie das ABS, ein ASR, ein BAS sowie eine elektronische Bremskraftverteilung miteinander verknĂŒpft. Als deutsche Bezeichnung hat sich „Fahrdynamikregelung“ eingebĂŒrgert.

Dieses Fahrerassistenzsystem versucht durch gezieltes Bremsen einzelner RĂ€der, ein Schleudern des Fahrzeugs im Grenzbereich in Kurven sowohl beim Übersteuern als auch beim Untersteuern zu verhindern und dem Fahrer so die Kontrolle ĂŒber das Fahrzeug zu sichern.

Das System ist seit 2014 fĂŒr alle Neufahrzeuge vorgeschrieben.

FCA = Forward Collision Avoidance

Grafik zur Forward Collision Avoidance

(c) Hyundai Motor Company


Der Autonome Notfallbremsassistent wird auf den deutschen Hyundai-Seiten als AEB (= Autonomous Emergency Braking) bezeichnet, auf den englischen aber mit FCA (= Forward Collision Avoidance).

Das FCA-System nutzt das FCW, um Hindernisse wie Autos oder FußgĂ€nger vor dem Auto zu erkennen.

Wenn der Fahrer auf die Warnung durch das FCW nicht reagiert, ist das FCA-System in der Lage, das Fahrzeug eigenstÀndig bis zum Stillstand abzubremsen. Dies geschieht bei Geschwindigkeiten von maximal 75 km/h. Bei höheren Geschwindigkeiten wird das FCA-System das Fahrzeug möglichst stark abbremsen, um die Folgen der Kollision zu minimieren.

FCW = Forward Collision Warning

Der Front Kollisions Warner nutzt eine Frontkamera hinter dem RĂŒckspiegel und ein Front-RADAR, um Hindernisse wie Autos oder FußgĂ€nger vor dem Auto zu erkennen.

Sollte die Gefahr einer Kollision bestehen, wird sowohl eine akustische als auch eine optische Warnung erzeugt. Das FCW ist ab einer Fahrzeuggeschwindigkeit von 8 km/h aktiv. FußgĂ€nger werden bis zu einer Fahrzeuggeschwindigkeit von 64 km/h erkannt, Fahrzeuge bis 160 km/h. (Die krummen Werte kommen wahrscheinlich durch eine Auslegung auf das Meilen-System zustande.)

HAC = Hill-Start Assist Control

Der Berganfahrassistent erleichtert das Anfahren an Steigungen. Dazu wird der Bremsdruck noch einige Zeit aufrecht erhalten, wenn der Fahrer den Fuß vom Bremspedal nimmt, um anzufahren.

HBA = High Beam Assist

Grafik zur Veranschaulichung des Fernlichtassistenten

(c) Hyundai Motor Company


Der Fernlichtassistent unterstĂŒtzt den Fahrer dabei, das Fernlicht frĂŒhzeitig automatisch ein- und rechtzeitig auszuschalten. GrundsĂ€tzlich sollte nachts so oft wie möglich mit Fernlicht gefahren werden, da das Licht die Straße wesentlich besser ausleuchtet als das Abblendlicht.

Die Frontkamera des LKA-Systems erkennt Lichter vor dem Auto und schaltet bei Bedarf das Fernlicht automatisch aus. Der Fernlichtassistent ist ab Geschwindigkeiten von 40 km/h aktiv, muss aber durch den Fahrer explizit eingeschaltet werden.

HUD = Head-up Display

Grafik zur Veranschaulichung des Head Up Displays

(c) Hyundai Motor Company

Beim Head Up Display handelt es sich um eine kleine durchsichtige Plastikscheibe, die oberhalb der Anzeigeinstrumente ein- und ausgefahren werden kann. Auf ihr können verschiedene Informationen dargestellt werden, so dass der Fahrer den Blick nicht von der Fahrbahn richten muss. Es handelt siuch nicht um ein Projekttionssystem, dass die Informationen direkt in die Scheibe spiegelt.

Die Anzeige lĂ€sst sich in geringen Grenzen an unterschiedlich große Fahrer anpassen (Drehung, Höhe). Außerdem lĂ€sst sich die Helligkeit variieren. NatĂŒrlich lĂ€sst sich ebenfalls einstellen, welche Informationen ĂŒberhaupt angezeigt werden sollen.

Das HUD kann manuell ein- und ausgefahren werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, das Display automatisch bei Fahrbereitschaft ausfahren zu lassen.

ICCB = In-Cable Control Box

Das Kabel mit intergriertem LadegerĂ€t fĂŒr den Hyndai Kona Elektro
Mit Hilfe des liebevoll Ladeziegel genannten Ladekabels kann ein Elektroauto auch an einer normalen Haushaltssteckdose geladen werden, falls keine LadesĂ€ule zur VerfĂŒgung steht. Das integrierte SteuergerĂ€t beschrĂ€nkt die Ladeleistung und ĂŒbernimmt die Absicherung des Ladevorgangs.

LDW = Lane Departure Warning

Symbol fĂŒr das Lane Departure Warning System
Der Spurhaltewarner versucht mit Hilfe der Frontkamera hinter dem RĂŒckspiegel ab etwa 60 km/h, die Fahrbahnmarkierungen zu erkennen.

Wenn der Fahrer nicht in der Fahrspur bleibt, ohne den Blinker gesetzt zu haben, wird eine optische und akustische Warnung ausgegeben.

LFA = Lane Following Assist

Das Spurfolgesystem hĂ€lt das Fahrzeug automatisch in der Mitte einer Fahrspur, solange es mit der Frontkamera hinter dem RĂŒckspiegel die Fahrbahnmarkierungen identifizieren kann.

LKA = Lane Keeping Assist

Grafik zur Veranschaulichung des aktiven Spurhaltesystems

(c) Hyundai Motor Company


Der Aktive Spurhalteassistent wird auf den deutschen Hyundai-Seiten als LKAS (= Lane Keeping Assist Systems) bezeichnet, auf den englischen aber nur mit LKA (= Lane Keeping Assist).

Dieses System macht einen kleinen Schritt in Richtung autonomes Fahren.

Laut Hyundai werden drei verschiedene Modi unterschieden:

  • Lane Departure Warning (LDW)
  • Standard LKA mode
  • Active LKA mode (siehe auch LFA)

Der gewĂŒnschte Modus kann vom Fahrer ausgewĂ€hlt oder auch ganz abgeschaltet werden.

Mit Hilfe der Frontkamera hinter dem RĂŒckspiegel versucht das System ab etwa 60 km/h, die Fahrbahnmarkierungen zu erkennen.

Im LDW-Modus wird bei Bedarf nur eine optische und akustische Warnung ausgegeben. In den anderen beiden Modi greift das System direkt in die Steuerung ein. Im Standard-Modus wird lediglich das Verlassen der Spur ĂŒberwacht und gegebenenfalls gegengesteuert, im Active Mode versucht das System, das Fahrzeug in der Mitte der Spur zu halten. Die Regelungen erfolgen hier zurĂŒckhaltender.

Der Fahrer darf das Lenkrad nicht loslassen. Ansonsten wird er nach einer Zeit von 15 Sekunden deutlich akustisch darauf hingewiesen, das Lenkrad wieder zu ĂŒbernehmen.

Falls ein Blinker gesetzt wird, wird die Funktion des Systems außer Kraft gesetzt. Spurwechsel sind also weiterhin ohne Konflikte möglich. 😉

RCCW = Rear Cross-Traffic Collision Warning

Grafik zur Veranschaulichung des hinteren Querverkehrswarners

(c) Hyundai Motor Company


Der hintere Querverkehrswarner wird auf den deutschen Hyundai-Seiten als RCTA (= Rear Cross Traffic Alert) bezeichnet, auf den englischen aber mit RCCW (= Rear Cross-Traffic Collision Warning).

Dieses System nutzt die beiden BSCW RADAR-Sensoren in der hinteren Stoßstange, um beim RĂŒckwĂ€rtsfahren (zum Beispiel beim Ausparken) zu erkenne, ob sich von rechts oder links andere Fahrzeuge nĂ€hern. Eine Warnung erfolgt sowohl optisch als auch akustisch.

SBW – Shift by Wire

Schalter fĂŒr die Umschaltung von VorwĂ€rts- in RĂŒckwĂ€rtsgang im Hyundai Kona Elektro
Bei einem PKW mit Schaltgetriebe hat man ĂŒblicherweise einen Schalthebel in der Mittelkonsole, mit dem die unterschiedlichen GĂ€nge mechanisch geschaltet werden können. Bei einem Fahrzeug mit Automatikgetriebe hat man oft etwas Ähnliches, nĂ€mlich einen Hebel, mit dem man die verschiedenen Getriebestufen einstellen kann.

Der Hyundai Kona hat nur ein Reduktionsgetriebe mit einem VorwĂ€rts- und einem RĂŒckwĂ€rtsgang. Da gibt es also im Grunde nichts zu schalten. Konsequenterweise werden diese Funktionen (VorwĂ€rts, RĂŒckwĂ€rts, Neutral und Parken) direkt per Schalter eingestellt.

Die Parkfunktion wird beim Abstellen des Fahrzeugs automatisch aktiviert.

SLIF – Speed Limit Information Function

Verkehrszeichenerkennung im Hyundai Kona Elektro
Mit Hilfe der Frontkamera hinter dem RĂŒckspiegel werden Verkehrszeichen erkannt, mit dem eingebauten Navigationssystem abgeglichen und im Display angezeigt.

Die Verkehrssymbole können auch zusÀtzlich auf dem HUD angezeigt werden.

TPMS = Tire Pressure Monitoring System

Das Reifendruckkontrollsystem liest Messwerte aus Drucksensoren aus, die sich in den Felgen aller vier RĂ€der befinden. Bei zu niedrigem Luftdruck gibt das System eine Warnung aus.

Der Reifendruck aller vier RĂ€der kann im Bordcomputer angezeigt werden.

EIn Reifendruckkontrollsystem ist seit 2014 bei allen Neufahrzeugen vorgeschrieben.

USB = Universal Serial Bus

Oberer USB-Anschluss im Hyundai Kona Elektro
Der USB-Anschluss ermöglich die kabelgebundene Verbindung eines Smartphones mit dem Fahrzeug, beispielsweise um Android Car nutzen zu können. Außerdem kann das Smartphone ĂŒber den USB-Anschluss geladen werden.

Unterhalb der Mittelkonsole befinden sich zwei weitere USB-AnschlĂŒsse, die ausschließlich zum Laden verwendet werden können.

VESS = Virtual Engine Sound System

Elektroautos hört man wegen des fehlenden Verbrennermotors kaum. Dies kann zu Konflikten mit FußgĂ€ngern fĂŒhren, die ein Elektroauto unter UmstĂ€nden nicht bemerken und im schlimmsten Fall vor das Auto laufen.

Um dies zu verhindern, ist bei allen Neufahrzeugen ab 2019 bei niedrigen Geschwindigkeiten ein kĂŒnstliches GerĂ€usch vorgeschrieben.

Das VESS (wie es von Hyundai genannt wird) oder AVAS (wie es ganz allgemein genannt wird) erzeugt bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h ein GerĂ€usch und strahlt es ĂŒber einen Lautsprecher im Motorraum ab.

Im Augenblick lĂ€sst sich das System noch per Knopfdruck ausschalten. Dies wird aber in zukĂŒnftigen Modellvarianten nicht mehr möglich sein.

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