Jetzt kommt Glasfaser!

In Glasfasernetz in Forstern hatte ich berichtet, dass der Glasfaserausbau von der Deutschen Glasfaser fĂŒr die Gemeinde Forstern fĂŒr Anfang 2021 geplant war.

TatsĂ€chlich ging es schon frĂŒher los, bei mir im Oktober 2020.

Der gesamte Ablauf war sehr gut, nur die Kommunikation mit den Handwerkern vor Ort war wegen mangelnder Sprachkenntnisse sowohl der deutschen als auch der englischen Sprache schwierig.

Sehr hilfreich waren auch die Diskussionen in unserer Facebook-Gruppe. Insbesondere wurde das von der Deutschen Glasfaser verwendete Dichtungsmittel fĂŒr das Loch in der Kellerwand bemĂ€ngelt. Dazu spĂ€ter mehr.

Es folgen einige Impressionen:

Am Dienstag Morgen ging es los. Da standen die Handwerker vor meinem Schlafzimmer und machten LĂ€rm. Ich wohne nicht am Anfang der Straße. Sie waren schon die letzten Tage damit beschĂ€ftigt gewesen, einen Graben parallel zum Gehweg in den Asphalt zu frĂ€sen. Und heute waren sie also bei mir angekommen. Gut so!

Das Foto zeigt den Arbeitstrupp auf der Straße in orangefarbenen Regenjacken

Manchmal standen recht viele Leute herum und nur wenige arbeiteten. Das Wetter war nicht besonders angenehm, aber vielleicht sogar besser, als in der Sonne zu braten.

Auch wenn es auf dem Foto so aussieht … tatsĂ€chlich wurde der Graben nicht mit der Schaufel ausgehoben. Stattdessen kam eine GrabenfrĂ€se zum Einsatz, die einen HöllenlĂ€rm machte. Also am besten mit Ton anhören.

Damit ging es zumindest zĂŒgig voran!

Hier noch mal ein Foto von der FrÀse im Ruhezustand.

Eine GrabenfrÀse im Ruhezustand

Die FrĂ€se wurde ĂŒbrigens ferngesteuert.

WĂ€hrend sich auf der einen Seite die FrĂ€se durch den Asphalt grub, wurde auf der anderen Seite bereits das Leerrohr (aka Kabelschutzrohr) fĂŒr die Glasfasern verlegt. Außerdem wurde am Anfang der Straße das Pflaster der StellplĂ€tze per Hand aus dem Boden gehoben, um dort die Abzweiger zu den einzelnen GebĂ€uden verlegen zu können.

Bemerkenswert fand ich, dass nicht erst auf den Abschluss eines Arbeitsgangs gewartet, sondern gleich der nÀchste Arbeitsschritt in Angriff genommen wurde.

Blick auf den Straßengraben mit verlegtem orangefarbenen Glasfaserkabel

Entsprechend lag das Leerrohr mittags bereits im Graben. In dem Rohr befanden sich gebĂŒndelt viele dĂŒnnere Leerrohre, letztendlich fĂŒr jeden Hausanschluss eins. In diese dĂŒnnen Leerrohre wurden nach der Verlegung die eigentlichen Glasfaserkabel eingeblasen.

Schematischer Aufbau des Leerrohrs, das viele dĂŒnnere Leerrohre aufnimmt

Die Glasfasern selber sind ziemlich dĂŒnn, tatsĂ€chlich dĂŒnner als ein menschliches Haar.

Soweit waren wir jetzt aber noch nicht.

Foto des zugeschĂŒtteten und asphaltierten Grabens

Gegen 17:00 Uhr war der Graben schon wieder zugeschĂŒttet, verdichtet und asphaltiert. Eine kleine Kante blieb zurĂŒck, ĂŒber die wir aber problemlos mit dem Auto fahren konnten. Der Bautrupp hatte Feierabend. Das war schnell.

Dennoch … ich meine, dass der Graben nicht ganz so breit hĂ€tte sein mĂŒssen. Im Endeffekt spielt das keine Rolle, aber der Eingriff in die bestehende Umgebung (sprich Straße) wĂ€re noch geringer ausgefallen.

Und so sollte der Anschluss am Haus nun aussehen:

Ein aufgerolltes orangefarbenes Leerrohr, direkt an der Hauswand

Leerohr am Haus, vorbereitet fĂŒr die DurchfĂŒhrung in den Keller, aber zunĂ€chst vertagt.

Leider war das Foto nicht von meinem Stellplatz. TatsÀchlich hatten sie meinen Anschluss vergessen und waren schon weiter gezogen.

Auf einen dezenten Hinweis hin wurde das dann am nÀchsten Tag nachgeholt.

Grube am Haus fĂŒr das dĂŒnne Leerrohr

WĂ€hrend das Pflaster von der Straße her auf ca. 1 Meter schön sĂ€uberlich geöffnet wurde, entstand direkt an der Kellerwand die Grube, wo das Leerrohr spĂ€ter durch die Wand in den Keller gelangen wĂŒrde.

Der Rest des Stellplatzes wurde mit Hilfe einer Erdrakete (pneumatisch betriebener BodenverdrĂ€ngungshammer) ĂŒberwunden. Diese bohrt sich von der einen Grube bis zur anderen unter dem Pflaster durch. (Am besten wieder den Ton anschalten.)

Auch nicht leise. Aber es muss weniger Boden aufgerissen werden. Danach wurde das Kabel verlegt, die Gruben wieder verfĂŒllt und das Pflaster sehr ordentlich quasi in den Ursprungszustand versetzt. Das Ergebnis war sehr gut. Man konnte den Eingriff praktisch nicht erkennen.

Foto des Stellplatz nach Abschluss der Erdarbeiten

Damit waren die Arbeiten an meinem Haus zunÀchst erledigt.


Einen Monat spÀter, am 07. November, war dann anscheinend die Faser im Rohr, wie ihr auf dem nÀchsten Foto erkennen könnt.

Das aufgerollte gelbe Glasfaserkabel ragt aus dem orangefarbenem Leerrohr heraus

Dieser Zustand Ànderte sich erst am 14. April 2021 wieder.

Nun ging es darum, das Glasfaserkabel tatsĂ€chlich durch die Kellerwand zu bringen und mir ĂŒber einen Hausanschluss (NT = Network Terminator) zur Nutzung bereitzustellen.

Außen wurde wieder die Grube an der Kellerwand gebuddelt. Von innen wurde mit einem Bohrhammer ein Loch durch die Kellerwand gebohrt.

Ein Bohrhammer steckt mit einem langen Bohrer von innen in der Kellerwand

Der Rest war schnell erledigt. Das Leerrohr mit der Glasfaser wurde durch das Loch gefĂŒhrt und das Loch wurde mit dem Dichtungsmittel Tangit M3000 abgedichtet. Das habe ich extra dokumentiert.

EIne Kartusche Expansionsharz Tangit M3000

Zu dem Thema gab es in unserer Facebook Ortsgruppe eine Diskussion. Denn anscheinend wurde anfangs ein minderwertiges Dichtmittel eingesetzt.

Es gab auch Berichte, dass dafĂŒr gerade mal Bauschaum verwendet wurde (mit Fotos dokumentiert). Das muss man dann wohl als Pfusch bezeichnen. Andere kommentare wiesen darauf hin, dass fĂŒr eine MauerdurchfĂŒhrung ein Schrumpfschlauch bzw, eine Schrumpfmanschette mit Zugentlastung zum Einsatz kommen sollte.

Ich bin leider kein Fachmann, vertraue aber darauf, dass die Abdichtung mit Tangit fachgerecht durchgefĂŒhrt wurde. Was anderes bleibt mir auch nicht ĂŒbrig.

Die drei kleinen KĂ€stchen im Keller bilden den Hausanschluss

EintrĂ€chtig hĂ€ngen sie nun nebeneinander, die AnschlĂŒsse, drei neue kleine KĂ€sten. Ganz links kommt die Glasfaser ins Haus. Deswegen heißt das HausĂŒbergabepunkt oder kurz HÜP. Danach geht es weiter zum Glasfaser-Teilnehmeranschluss (kurz GF-TA). Und dann geht es weiter zum Network Terminator (kurz NT) oder Netzabschluss. Hier wird schließlich das Kabel vom Router eingesteckt.

Eingemessen wurden sie auch schon. Nun muss ich bei Gelegenheit nur noch das Patch-Kabel umstecken.

Siedlungsstraße mit vielen Bitumenstreifen

HĂ€ssliche Wunden haben die Baumaßnahmen jedoch ĂŒberall auf den Straßen hinterlassen. Überall sind die Neuasphaltierungen am Rand zu erkennen und immer wieder gibt es auch Querfugen von der einen Straßenseite zur anderen. Da unsere Gemeinde finanziell schwach auf der Brust ist, werden wir mit diesen geflickten Straßen wohl viele Jahre leben mĂŒssen.

Abschließend hier noch zur weiteren Vertiefung ein Link zum Leitfaden zur Errichtung von GlasfasergebĂ€udenetzen.

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