Vorstellung der neuen Perry Rhodan Comics

Hinweis:
Bei diesem Artikel handelt es sich um einen gesponserten Artikel.
Der vorliegende Comic-Band wurde mir freundlicherweise von der Perry Rhodan Redaktion überlassen. Mir wurden keinerlei Vorgaben zum Inhalt meiner Besprechung gemacht. Dennoch kann ich nicht vollständig ausschließen, dass ich durch das Sponsoring beeinflusst wurde.
Perry Rhodan Logo-Schriftzug

(c) Pabel-Moewig Verlag, Rastatt

Wer die kurze Einführung zu Perry Rhodan nicht lesen möchte, kann direkt zu den Perry Rhodan Comics springen.

Die Perry Rhodan Hefte

Foto einiger Perry Rhodan Hefte

(c) Sven Sevke

Ich geb’s zu … ich bin Perry Rhodan Fan! Irgendwann auf dem Gymnasium bin ich zum ersten Mal damit in Berührung gekommen. Mein Bruder und meine Mutter haben mit Heft 1 der 4. Auflage angefangen. Zunächst hatten mich diese Heftchen nicht interessiert, obwohl ich schon damals Science-Fiction gelesen hatte, aber eben „richtige“ Bücher. Irgendwann fing ich auch mal mit Heft 1 an. Mir ging es wie vielen … ich war sofort fasziniert und las von da an ein Heft nach dem anderen.

Insgesamt gibt es inzwischen fast 3.000 Hefte mit jeweils ca. 60 Seiten. Ich habe sie alle! Aber ich habe nicht alle gelesen, hab’s zeitlich einfach nicht geschafft.

Mancher mag jetzt die Nase rümpfen: »Äh … Heftchen … Schundliteratur!«

Naja, in den 60er Jahren, als die Serie herauskam, war Science-Fiction in Deutschland noch nicht so bekannt. Das Heftchen-Format (aka Groschen-Roman) ermöglichte vielen Menschen den Zugang zur Literatur, eben auch mit schmalem Geldbeutel.

»Was heißt hier Literatur?« Nunja, die ersten Hefte hatten zugegebenermaßen nicht unbedingt das Zeug zum Literatur-Nobelpreis. Sie sahen aus wie „Jerry Cotton“ oder „Lassiter“. Dennoch unterschieden sie sich deutlich von diesen Titeln. Perry Rhodan war von Anfang an als Serie ausgelegt. Die Serie war so erfolgreich, dass aus den anfangs geplanten 30-40 Heften schnell mehr wurden, viel mehr. Und mit der Serie änderte sich auch der Schreibstil. Perry Rhodan bleibt Unterhaltungsliteratur, ganz klar, aber mit Schund hat das rein gar nichts zu tun.

Was mich an Perry Rhodan fasziniert, ist, dass so viele kleine und große Geschichten erzählt werden, und zwar neben der Haupthandlung, die es natürlich auch gibt. Da kann es schon mal passieren, dass ein Charakter in einem Heft sehr detailliert aufgebaut wird, um ihn dann noch im selben oder im nächsten Heft wieder abzuservieren, weil man ihn nicht mehr benötigt. Mir geht es gar nicht darum, dass diese Person stirbt, sondern darum, dass solche Romanfiguren auch dann liebevoll charakterisiert werden, wenn man sie nur für kurze Zeit benötigt. Perry Rhodan selbst ist manchmal viele Hefte lang verschollen, obwohl er der Namensgeber für die Serie ist.

Im Laufe der Jahre sind alle relevanten wirtschaftlichen, sozialen und politischen Themen irgendwie in Perry Rhodan verarbeitet worden.

Das Perry Rhodan Universum

Eigentlich verwendet man den Begriff Perry Rhodan Universum oder Perryversum für den Handlungsrahmen, in dem sich alle Geschichten rund um Perry Rhodan und seine Mitstreiter abspielen. So wie es eben auch ein Star Wars Universum oder ein Star Trek Universum gibt. Ich beziehe mich mit dem Begriff hier allerdings auf unsere „echte“ Welt, also auf alles, was sich in der Realität und nicht in der Fantasie um Perry Rhodan dreht.

Es ist einfach unmöglich, in einem einzigen Blog-Artikel alles das zu beschreiben, was Perry Rhodan ausmacht. Dennoch möchte ich zumindest einen kurzen Überblick über das Perry Rhodan Universum geben, damit die Comics, um die es ja eigentlich gehen soll, einen gewissen Rahmen erhalten.

Bücher

Foto mit einigen Perry Rhodan Silberbänden

Um auch den Lesern gerecht zu werden, die Literatur im Heftformat nicht anrühren, werden die Perry Rhodan Hefte seit den späten 70er Jahren zusätzlich in Buchform herausgegeben. Wegen ihres silbernen Einbands werden sie meist die Silberbände genannt. Dazu werden immer 5 bis 11 Hefte in einem Buch zusammengefasst. Einige Inhalte und sogar einige für die Haupthandlung nebensächlichen Hefte werden manchmal weggelassen. Wer von Anfang an alle Bücher gekauft hat, verfügt inzwischen über eine Bibliothek von fast 140 Bänden.

Taschenbücher

Foto von einer Auswahl aus Perry Rhodan Taschenbüchern

(c) Sven Sevke

So ein Zwischending zwischen Büchern und Heften stellen die Taschenbücher dar. Klein, kompakt, und trotzdem robust, werden in ihnen zusätzliche Geschichten erzählt, die so manchen Erzählfaden aus der Haupthandlung weiterentwickeln, der in den Heften keinen Platz mehr erhielt.

Hörbücher

Foto einiger Perry Rhodan Hörbücher

(c) Sven Sevke

Sowohl die Hefte als auch die Bücher gibt es inzwischen als Hörbuch. So ein Hörbuch hilft, die Langeweile beim täglichen Stau auf der Autobahn beim Weg ins Büro zu vertreiben. Bisher ist es noch nicht gelungen, sämtliche Silberbände als Hörbuch herauszugeben, aber inzwischen gibt es drei parallel laufende Produktionslinien (aktuell Band 1-46…, Band 74-95… und Band 119-131…), so dass die Lücken in ein paar Jahren geschlossen sein werden.

Hörspiele

Foto von 5 CDs der Sternenozean Hörspiele

(c) Sven Sevke


Und dann gibt es noch die Hörspiele. Die ersten gab es bereits in den 70er Jahren, damals noch als Kassetten oder Schallplatten.

Mir besonders in Erinnerung geblieben sind die ganz hervorragenden Sternenozean Hörspiele. In ihnen wird die Handlung der Romane 2200 bis 2299 aufwendig in Szene gesetzt. Von dieser Art Hörspiel wünsche ich mir noch mehr!

Aktuell wird gerade eine andere Hörspiel-Reihe veröffentlicht (insgesamt 10 CDs), die allerdings keine Handlung aus den Heften vertont, sondern eine eigene Geschichte innerhalb des Perry Rhodan Universums erzählt. Die Plejaden Hörspiele kommen völlig ohne Erzähler aus, punkten dafür mit einer äußerst imposanten Soundkulisse.

Lesung

2011 war ich sogar mal auf einer Perry Rhodan Lesung in München. Die Lesung war sehr unterhaltsam, wurde sie doch durch Live-Musik und etwas Schauspielerei aufgepeppt.

Figuren

Gruppenfoto von einigen Perry Rhodan Helden

(c) Sven Sevke

Wem das alles zu virtuell ist, der kann sich die Handlungsträger der Perry Rhodan Serie in Metall gegossen auf den Tisch oder ins Regal stellen. Perry Rhodan Figuren gab es vor langer Zeit mal aus Plastik. Richtig hochwertig war aber die limitierte Produktion von Hansjoachim Bernt. Leider wurde diese Serie eingestellt. Die Figuren kann man vereinzelt im Internet für viel Geld erstehen.

Neuerdings wurde wieder eine Kleinserie mit Figuren von Eins A Medien herausgebracht. Aber ich sag es mal so: die neuen Perry Rhodan Figuren sind etwas gewöhnungsbedürftig.

Und es gab den legendären Gucky als Plüschtier. Ich habe einen!

Raumschiffmodelle

Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt(c) Oliver Johanndrees

Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
(c) Oliver Johanndrees

Star Trek Fans kennen sicher die Modelle der Star Trek Raumschiffe. Obwohl es von Perry Rhodan Raumschiffen nicht nur detaillierte Beschreibungen, sondern sogar jede Menge Risszeichnungen gibt, ist mir eine derartige Sammlung von Perry Rhodan Raumschiffen nicht bekannt. Wer hätte nicht gerne die SOL in der Vitrine? Na gut, es gab da mal ein paar wenige Modelle aus Kunststoff von Revell, aber die waren mit den gerade angesprochenen Star Trek Modellen aus Metall nicht vergleichbar.

Computer-Spiele

Natürlich gab es Perry Rhodan auch als Computerspiel. Erwähnenswert ist vor allem das Point & Click Adventure mit der schlichten Bezeichnung Perry Rhodan – The Adventure. Es hatte eine durchaus zeitgemäße Grafik und war genremäßig umgesetzt. Zur Zeit lässt es sich sogar noch bei Amazon bestellen. Mir hat es Spaß gemacht!


Dies nur als kurzer Überblick über die gigantischen Ausmaße, die Perry Rhodan als Gesamtwerk inzwischen angenommen hat.

Nur eines gibt es bis heute nicht: einen Perry Rhodan Kinofilm. (Ok, ok, ganz korrekt ist das nicht. Es gab sogar 1967 mal einen, aber der kam bei den Fans gar nicht gut an. Jedenfalls gab es nie so einen Blockbuster, wie man sie heute aus dem Kino kennt.)

Jetzt geht es aber um …

Die Perry Rhodan Comics

Perry Rhodan gibt es schon beinahe genauso lange als Comic wie als Heft. Bereits 1967 ist Perry Rhodan im Bild erschienen. In den 27 Ausgaben dieser Serie wurde versucht, den Inhalt der Hefte in Bildern darzustellen. 1968 ging die Serie nahtlos in Perry – unser Mann im All über. Nach insgesamt 129 Ausgaben wurde die Serie 1975 eingestellt. Zunächst hielt sich der Inhalt noch an die Romanvorlage, wurde dann aber zunehmend eigenständig. Die Bilder wurden immer psychedelischer, die Frauen immer leichter bekleidet. Mich erinnern die Bände oft an die Abenteuer von Barbarella.

Seit 2006 wird die Serie Perry – unser Mann im All mit Band 130 von einem anderen Verlag fortgesetzt.

Die neuen Perry Rhodan Comics

Coverfoto des 1, Band der neuen Perry Rhodan Comics

(c) Amigo Grafik GbR / Cross Cult

Seit dem 13.10.2015 gibt es vom Cross Cult Verlag alle zwei Monate einen neuen Perry Rhodan Comic. Perry Rhodan ist im Jahr 3540 mit der weiter oben erwähnten SOL weit entfernt von der Milchstraße und kennt den Weg nach Hause nicht.

Die ersten drei Bände werden unter dem Titel Die Kartografen der Unendlichkeit als Dreiteiler veröffentlicht. Mir ist noch nicht klar, ob dies der Titel für die gesamte Serie sein wird oder ob es weitere Titel ab Band 4 geben wird. Weiter weiß ich ebenfalls nicht, ob die Serie auf eine bestimmte Anzahl von Bänden ausgelegt ist oder erst einmal solange läuft, wie sie sich gut verkauft.

Die Bände erscheinen als Softcover-Version. Die ersten drei Bände werden zusätzlich in einem Hardcover-Sammelband herausgegeben.

Coverfoto des 1, Band der neuen Perry Rhodan Comics

(c) Amigo Grafik GbR / Cross Cult

Heft 2 ist am 22.12.2015 erschienen.

Autor: Kai Hirdt
Zeichner: Marco Castiello
Kolorist: Michael Atiyeh

Perry Rhodan 2
Die Kartografen der Unendlichkeit 2
Cross Cult, 2015, Heft, 44 Seiten, 5,99 EUR

Zum Inhalt:

Mehr als 1500 Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan als erster Mensch den Mond betreten hat und dort auf gestrandete Außerirdische traf. Seitdem hat die Menschheit die Milchstraße und viele umliegende Galaxien erkundet. Perry Rhodan und einige Weggefährten sind unsterblich geworden – im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Geistwesen hat ihnen sogenannte Zellaktivatoren geschenkt, die ihre Körper nicht mehr altern lassen.

Die Station mit den wertvollen astronomischen Daten ist zerstört, doch möglicherweise existiert eine Kopie. Um die schwer verletzte Tr’Frel zu retten und die eigene Heimreise zu ermöglichen, muss die SOL in die Galaxis Umal vorstoßen – mitten ins Zentrum des mörderischen Konflikts zwischen Skra’Bji und den Kämpfern des Paktes.

Quelle: https://www.cross-cult.de/titel/perry-rhodan-2.html

Die Story – worum geht es eigentlich?

Für die Story wurde ein Zeitraum im Perryversum ausgewählt, in dem das Großraumschiff SOL für mehrere Jahre mehr oder weniger verschollen war. Eine dort angesiedelte Handlung kann relativ einfach ohne Kollateral-Schaden erzählt werden. Klar, ein paar Abhängigkeiten gab es natürlich schon zu beachten, Perry Rhodan konnte man beispielsweise nicht um die Ecke bringen.

Für aktuelle Heft-Leser liegt die Handlung ziemlich weit in der Vergangenheit (kurz nach Heft 700, aktuell sind wir bei Nummer 2840). Perry Rhodan wurde mit einigen Kumpels von seinem Heimatplaneten, also von der Erde, verbannt. Die Erde selbst befand sich auch gerade mal nicht in ihrer Heimatgalaxis. Immerhin überließ man Perry Rhodan die gut ausgerüstete SOL. Aber die Positionsdaten der Erde löschte man aus dem Speicher. In den nächsten Jahren suchten Perry Rhodan und seine Mitstreiter den Weg zurück zur Erde. Okay, Raumschiffe, verloren im All, auf der Suche nach der Heimat … das kennt man schon. Aber das gibt es eben auch bei Perry Rhodan.

Und genau hier wird die Geschichte in den Comics weiter erzählt. Wir erleben gemeinsam mit unseren Helden neue Abenteuer!

Ganz konkret beginnt das Heft mit einer Traumsequenz von Gucky, der sich telepathisch mit einer Außerirdischen verbunden hat. Beide liegen in einem Krankenhaus an Bord der SOL und werden von Perry Rhodan und Irmina Kotschistowa betreut. Nachdem Gucky aufgewacht ist, erzählt er seinen Freunden, was er in den Gedanken der Außerirdischen herausfinden konnte, während sie mit dem Fernraumschiff SOL zur Heimatwelt der Außerirdischen fliegen.

Dort wollen sie einen Blutspender für die todkranke Außerirdische finden und zweitens nach den Daten suchen, die ihnen einen Heimflug zur Erde ermöglichen.

Leider endet der Besuch in einem Fiasko: sie finden zwar passende Blutspender, aber die werden getötet. Allerdings hat sich Dalaimoc Rorvic in einen Skra´Bji verwandelt und bietet sich für die Blutentnahme an.

Weiter geht es dann in Band 3.

Die Hauptfiguren – wer spielt in der Geschichte mit?

Im Comic kommen relativ wenige Hauptfiguren vor.

Zusätzlich gibt es noch einige weitere Handlungsträger, deren Namen nicht genannt werden.

Erscheinungsform des Comic-Hefts

Das erste Heft habe ich (bisher) nicht zu Gesicht bekommen. Aber inzwischen habe ich die zweite Ausgabe gelesen.

Wer nur Comics wie Micky Maus oder Asterix kennt, wird sich umstellen müssen. Der Stil der neuen Perry Rhodan Comics ist völlig anders, erinnert eher an Marvel Comics. Das ist nicht besnders überraschend, weil sowohl der Zeichner als auch der Kolorist für Marvel und DC gearbeitet haben.

Der Comic umfasst insgesamt 32 Seiten in einem Format irgendwo zwischen DIN A4 und DIN A5. Das Heft besitzt einen hochglänzenden broschierten Umschlag. Auf der Innenseite des Umschlags gibt es eine kurze Einleitung und eine Vorstellung des Autors, des Zeichners und des Koloristen.

Im Anschluss an den eigentlichen Comic-Inhalt enthält das Heft noch vier Seiten mit Leserbriefen, die allesamt ausführlich vom Autor, Kai Hirdt, beantwortet werden. Darauf folgt auf zwei Seiten ein Interview mit Kai Hirdt und schließlich noch drei Seiten Werbung.

Ich erwische mich dabei, wie ich das Comic-Heft ganz vorsichtig nur am Rand berühre, weil man auf dem Hochglanz-Cover jeden Fingertapser sieht … fast wie auf dem iPad. 😉 Die Innenseiten sind glücklicherweise seidenmatt, so dass ich etwas beherzter zugreifen kann.

Auf den einzelnen Seiten sind unterschiedlich viele Bilder zu finden. Das kann schon mal ein einziges Bild sein, das können aber auch mal fünf sein. Die Einzelbilder werden manchmal gleichmäßig auf der Seite verteilt, manchmal aber auch wie Briefmarken auf eine Art Hintergrundbild geklebt. Auch die Sprechblasen weigern sich hin und wieder, im durch das Bild vorgegebenen Rahmen zu bleiben und verbinden auf diese Weise zwei Bilder miteinander. Das alles bringt viel Dynamik in die Komposition. Auf der anderen Seite muss sich das Auge fast auf jeder Seite erst mal einen Anker suchen, damit das Gehirn alles in eine Ordnung bringen kann.

Abbildung von Perry Rhodan und Irmina Kotschistowa

(c) Amigo Grafik GbR / Cross Cult

Die Zeichnungen sind für Perry Rhodan Fans etwas gewöhnungsbedürftig. Die beteiligten Helden entsprechen nicht in jedem Fall dem Bild, das man sich in seiner Fantasie aufgrund der vielen Beschreibungen in den Perry Rhodan Heften macht. Männer sind sehr männlich mit vielen Muskeln. Frauen sind sehr weiblich und sexy mit fast nichts an. Ein Gucky sieht irgendwie wie eine Ratte aus. Hm … ist das nun schlimm? Mein Perry Rhodan Herz weinte:“Oh, Mann, das passt ja überhaupt nicht! Wie sieht das denn aus?“ Mein Comic-Herz reagierte:“Bleib mal locker … das ist ein völlig anderes Medium als ein Heft mit viel Text. Hier müssen die Bilder die Geschichte weitgehend alleine erzählen. Und ohne direkten Vergleich zu den Heften sieht das doch alles ziemlich gut aus!“

Es muss doch nicht immer alles hyperrealistisch dargestellt werden. Mein Gott, dann hängt halt der Mausbiber-Schwanz aus dem Druckanzug raus. Egal.

Und eine Space-Jet ist dann halt mal kein diskusförmiges Raumschiff. Was soll´s?

Außerdem darf man nicht vergessen, dass mit Comics (auch) andere Leser angesprochen werden als mit Heften oder herkömmlichen Büchern.

Die Qualität der Kolorierung und des Drucks an sich ist hervorragend. Allerdings fällt auf, dass fast alle Bilder in kalten blauen Farbtönen gehalten sind. Soll das mit Technik assoziiert werden? Ich glaube nicht, dass in einem Generationenschiff wie der SOL alle Räume metallisch kalt sind. Und wie passt das kalte Blau zu den heißen Männern und Frauen? Die alten Comic-Serien wurden alle in sehr kräftigen Farben gezeichnet. Das ist in den neuen Comics nicht der Fall. Für mich hat beides seinen Reiz.

Comics bestehen vor allem aus Bildern und nicht aus Texten. Die wenigen Dialoge werden den Protagonisten in kurzen Sprachfetzen in Form von Sprechblasen in den Mund gelegt. Da kann man nun nicht große Literatur erwarten. Vielmehr geht es darum, die Bilder zu ergänzen und zu verbinden. Die Texte werden grundsätzlich ausschließlich in Großbuchstaben gesetzt. Das ist in Comics durchaus üblich, auch wenn ausgerechnet die bekannten Micky Maus Taschenbücher Klein- und Großschreibung verwenden.

Der Preis – was kostet mich das Heft?

Der zweite Band der Comic-Serie kostet 5,99 Euro. Obwohl ich finde, dass im Heft nur ein recht kurzer Handlungsabschnitt in Szene gesetzt wird, muss man bedenken, dass die Produktion eines Comic-Heftes sehr aufwendig ist. Von daher geht der Preis für mich in Ordnung.

Das Fazit – zu empfehlen oder nicht?

Schön anzusehen ist der Comic »Die Kartografen der Unendlichkeit 2« auf jeden Fall. Ich persönlich wünsche mir mehr Farbtöne als das dominierende Blau. Die Handlung hat ein hohes Tempo und macht es mir als Leser nicht immer ganz einfach zu folgen. Aber vielleicht liegt das an meinem Alter. Auch Filme werden heute in schnellen kurzen Sequenzen geschnitten und setzen vor allem auf Action.

Auf der anderen Seite bin ich sowohl als Comic-Fan als auch als langjähriger Perry Rhodan Leser schon ein bisschen neugierig, wie es weitergeht. Ganz sicher bin ich jedoch nicht, ob sich die Serie zu einem großen Ganzen entwickeln wird und über einen längeren Zeitraum begeistern kann.

Ich sag es mal so … wer mit Bildergeschichten sowieso nichts anzufangen weiß, der wird auch mit dem neuen Perry Rhodan Comic nicht glücklich. In diesem Fall kann man sich den Kauf sparen. Fans von Superman, Spiderman und Batman haben möglicherweise mit dem Thema an sich ein Problem: es geht eben nicht um Superhelden (auch wenn sie so aussehen 😉 ).

Für Comic-Liebhaber ist die Serie eine Empfehlung wert. Für Perry Rhodan Fans nur dann, wenn sie sich ein wenig von ihrem eigenen Bild des Perry Rhodan Universums freimachen können, das sie ganz zweifelsohne in ihrem Kopf haben.

Vorkenntnisse über die Personen und die Geschichte sind nicht erforderlich.


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