Am 28. April 2012 sind wir nach Vilsbiburg zum Karting Paradies gefahren. Eigentlich war dies schon zum Geburtstag meines Sohnes im Winter geplant gewesen, aber leider hatten wir den kÀltesten Tag des Winters erwischt und unsere Autos sprangen beide nicht an.
Nun denn, mit dem 28. April haben wir uns diesmal den bisher heiĂesten Tag des Jahres ausgesucht (30 Grad), also gab es auch keine Probleme mit den Autos.
Leider liegt die Kart-Rennstrecke nicht unmittelbar vor unserer HaustĂŒr. Auf dem Weg haben wir die eingeladenen Rennfahrer/-innen eingesammelt und gemĂŒtlich nach Vilsburg ins Gewerbegebiet Schwalbenfeld kutschiert, wo sich auch ein modernes Cineplexx-Kino befindet. Wer mag, kann also zwei Events miteinander verbinden, Kartfahren und danach im Kino entspannen.
ParkplÀtze sind direkt beim GebÀude in ausreichender Anzahl vorhanden. Ein Bistro im GebÀude kann helfen, wenn der kleine Hunger kommt oder wenn die Rennfahrer durstig werden.
Bereits vom Parkplatz aus kann man direkt auf einen Teil der AuĂenanlage schauen. DrauĂen zu fahren, macht natĂŒrlich mehr SpaĂ, weil es erstens nicht so laut ist und weil zweitens die Luft besser ist. Das GebĂ€ude selber wirkt wie ein altes Feuerwehrhaus mit groĂen Toren auf der einen Seite. Alles eher zweckmĂ€Ăig als schön gestaltet.
Innen befinden sich ein paar Bistrotische mit Hockern, einige Holzregale und ein Kassenhaus, ebenfalls aus Holz. Alles wirkt ein wenig provinziell und eingestaubt. Nun kann man sich natĂŒrlich herrlich streiten, ob die Gestaltung des innenraums wichtig ist oder nicht. Man kommt ja zu einer Kartrennbahn, um zu fahren und nicht um herumzulungern. Dennoch könnte man das Ganze noch mehr nach Rennboxen aussehen lassen. Das Modell eines Formel-1 Rennwagens wĂ€re sicher toll fĂŒr die AtmosphĂ€re, will aber auf der anderen Seite auch erst einmal bezahlt werden.
Wir hatten als Option den „Kindergeburtstag“ gebucht. Dazu gehörten
- Einweisung der Kids
- 7 min. Training
- Startaufstellung nach Bestzeiten
- 7 min. Rennen
- Siegerehrung inkl. 1 Pokal und fĂŒr jedes Kind eine Medaille
Pro Kind kostete das 15 Euro.
Ich persönlich empfand 2x 7 min. als ziemlich kurz (das reichte fĂŒr je drei Runden), aber natĂŒrlich wird das bei einer gröĂeren Anzahl von Kindern schnell teuer.
Helme und Sturmhauben kann man sich ausleihen (Helme kostenlos, Sturmhauben 1,50 Euro). Sturmhauben sind aus hygienischen GrĂŒnden natĂŒrlich Pflicht. Wer hat, bringt sich seine eigene AusrĂŒstung am besten selber mit. Die Bandbreite der Helme reicht von XS bis XXL GröĂen, jeder sollte also einen passenden Helm finden.
Zu den Karts kann ich nicht viel sagen. Auch auf der Webseite des Kartparadies Vilsbiburg findet man zwar viele Bilder zu den Karts, aber keine technischen Details. WĂ€re super, wenn die Betreiber dies noch nachholen wĂŒrden. Die Karts selber machen auf mich als Laien einen guten Eindruck, sie sehen alle super aus!
Die Strecke ist natĂŒrlich bei einer Kartrennbahn das Wichtigste! Das Kartingparadies Vilsbiburg bietet eine Strecke, die sich innerhalb des GebĂ€udes ĂŒber zwei Etagen ausdehnt (insgesamt 650 Meter). Bei trockenem Wetter wird die Strecke um weitere 350 Meter auĂerhalb des GebĂ€udes erweitert.
Die komplette Strecke wird ĂŒberwacht, so dass steckengebliebene Fahrzeuge schnell wieder auf die richtige Bahn gebracht werden können.
WĂŒnschen wĂŒrde ich mir fĂŒr die Zuschauer ein paar groĂe Flachbildschirme, auf denen man bestimmte Rennabschnitte verfolgen könnte. Denkbar wĂ€re auch, dass die Bildschirme jeweils sensorgesteuert automatisch Abschnitt fĂŒr Abschnitt das Bild weiterschalten. Und noch eine Idee fĂŒr die Betreiber: integriert doch an einer besonders attraktiven Stelle eine Kamera, die automatisch Fotos von den Rennfahrern schieĂt. Diese Bilder könnt ihr dann als Erinnerungsfotos anbieten. Heutzutage geht das alles digital, so dass nur wirklich gekaufte Bilder ausgedruckt werden mĂŒssten, die laufenden Kosten also ĂŒberschaubar blieben.
Ein besonders aufwendig gestalteter neuer Streckenabschnitt mit Tunnel, BrĂŒcke und Steilkurve zeigt, wohin die Reise gehen kann. Dies gefiel uns allen sehr gut. Nur weiter so!
Die ersten 7 Minuten des Rennens bzw. die ersten drei Runden dienten dem Kennenlernen der Karts und der Strecke. Wer die Strecke schon kannte, gab natĂŒrlich gleich richtig Gas. In den nĂ€chsten 7 Minuten wurde dann hartnĂ€ckig gekĂ€mpft.
Hier ein paar Kenndaten des Rennens:
Maximale Geschwindigkeit: Zwischen 23,39 km/h und 37,69 km/h
Rundenzeiten: Zwischen 1:28:89 min und 4:25:90 min
Keine Ahnung, wie schnell die Pros auf der Strecke sind. Entsprechende AushÀnge gab es zwar, aber ich habe nicht nachgesehen. Unsere Crew war einfach wichtiger!
Ărgerlich, wenn der Motor ausgeht, und man nicht weiĂ, was man tun kann. GlĂŒcklicherweise geschah dies genau zwischen den beiden Rennetappen, wirkte sich also nicht auf die Rundenzeiten aus.
Andere Rennfahrerinnen hatten da ganz andere Probleme! đ
Am Ende kamen alle Fahrer und Fahrerinnen erschöpft ins Ziel. Sogleich wurde heftig diskutiert, welche Widrigkeiten zu nicht optimalen Rennergebnissen gefĂŒhrt hatten. Mal war es ein Dreher, mal eine Steigung, mal eine verrutschte Sturmhaube … gewonnen haben eigentlich alle!
Und deswegen versammelten sie sich dann auch alle gemeinsam zur Siegerehrung auf dem Treppchen.
Mein Fazit:
Das Karting Paradies liegt etwas abgelegen, wenn man nicht gerade in Vilsbiburg wohnt. Wem die Fahrerei nichts ausmacht, findet dort aber eine Anlage mit Potenzial vor. Den AuĂenbereich kann man nur nutzen, wenn das Wetter dafĂŒr geeignet ist. Ansonsten ist die Strecke aber sehr abwechslungsreich und lĂ€sst durch die Neubaustrecke erahnen, dass die Betreiber wahrscheinlich noch einiges fĂŒr die Zukunft geplant haben. Schön wĂ€re es, wenn auch der Innenbereich weiter entwickelt wĂŒrde. ParkplĂ€tze, Helme, Sturmhauben, GetrĂ€nke, Snacks … alles vorhanden. Im Gewerbegebiet findet man weitere Restaurants und sogar ein Kino, wenn man aus 2x 7 min gleich ein Tagesevent machen möchte. FĂŒr Kindergeburtstage eine Option, allerdings am Ende nicht ganz billig.
Zum Abschluss folgt ein kurzes YouTube-Video, das ich bei der BrĂŒcke der Neubaustrecke aufgenommen habe. Alle teilgenommenen Rennfahrer/-innen rauschen (holpern? đ ) einmal durchs Bild!