Erste iPad Schule in Bayern

Seit September 2011 gibt es nun auch in Bayern eine Schule, die iPads im Unterricht einsetzt. Man hat sich dort nicht fĂŒr das Modell der Kaiserin-Augusta-Schule in Köln entschieden, nĂ€mlich einen kompletten Klassensatz an iPads in der Schule vorrĂ€tig zu halten, sondern fĂŒr jedes Kind einer Pilotklasse ein eigenes iPad anzuschaffen.

Die Realschule am Europakanal in Erlangen arbeitet dabei mit den Eltern der SchĂŒler zweier 7. Klassen zusammen, die anscheinend die Kosten fĂŒr die iPads komplett ĂŒbernehmen mussten.

Obwohl es natĂŒrlich schön ist, wenn jedes Kind sein eigenes iPad besitzt, wage ich zu bezweifeln, dass dies im großen Maßstab allen Eltern zu vermitteln ist. Insbesondere befĂŒrchte ich, dass es hier zu einer Spaltung der Klassengemeinschaft in SchĂŒler mit iPad und SchĂŒler ohne iPad kommen kann.

In Erlangen werden die iPads derzeit in zwei 7. Klassen eingesetzt. Ich habe ein ungutes GefĂŒhl dabei, wie ich den anderen Klassen vermitteln sollte, dass sie an diesem Projekt nicht teilnehmen dĂŒrfen. Somit entsteht eine Art Elite-Status fĂŒr diese beiden Klassen, was zu Unruhen fĂŒhren kann.

HĂ€lt man dagegen einen kompletten Klassensatz (der nach Bedarf auch in kleinere TeilklassensĂ€tze aufteilbar ist) in der Schule bereit, so können die GerĂ€te fĂŒr jede Klassenstufe und fĂŒr jeden SchĂŒler eingesetzt werden. Die Finanzierung ĂŒber den SachaufwandstrĂ€ger oder ĂŒber einen Förderverein von beispielsweise 30 GerĂ€ten ist sicher leichter zu erreichen als die Anschaffung von 1200 iPads fĂŒr alle SchĂŒler einer Schule durch die Eltern.

Als weiteren Nachteil der 1to1 Lösung sehe ich die Gefahr, dass die GerĂ€te durch die hĂ€ufigen Transporte zwischen Schule und Zuhause leichter beschĂ€digt werden können, als wenn sie nur von Lehrern in speziellen Transportkoffern innerhalb des SchulgebĂ€udes bewegt werden. Wer ĂŒbernimmt die Reparatur- oder Ersatzkosten fĂŒr die iPads?

ZusÀtzlich entzieht sich die installierte Software auf den iPads der Kontrolle der Lehrerschaft. Eventuell gespeicherte Lösungen zu Schulaufgaben oder Hausaufgaben sind so kaum vermeidbar.

Des Weiteren kann nicht sichergestellt werden, dass die Akkus der iPads stets ausreichend geladen sind. HÀlt man die GerÀte zentral in der Schule vor, so ist dies jederzeit gewÀhrleistet.

An Ihrer Meinung pro und kontra 1to1 Modell bin ich interessiert.

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