Mein Tipp: ein Buch fĂŒr die ollen Heimcomputer-Fans

Ich habe mir vor einigen Wochen ein Buch gekauft, das mir ĂŒberraschend viel VergnĂŒgen beim Lesen beschert hat.

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Das Buch heißt Spielkonsolen und Heimcomputer und wurde von Winnie Forster geschrieben. Was soll nun an einem Buch interessant sein, das nacheinander alle bekannten Spielkonsolen und Heimcomputer auflistet?

Das dachte ich zunĂ€chst auch, kaufte mir das Buch aber der VollstĂ€ndigkeit halber doch, um es zu den vielen anderen in meiner Computer-Bibliothek zu stellen. Dann blĂ€tterte ich einfach mal so durch und blieb natĂŒrlich gleich bei dem einen oder anderem Modell hĂ€ngen.

Tja … und inzwischen habe ich die 240 Seiten komplett von vorne nach hinten durchgelsen.

Immer wieder musste ich beim Lesen grinsen und so manche Erinnerung kam wieder zurĂŒck ins Bewusstsein!

Das Buch ist gegliedert in die Bereiche:

  • Geburt der elektronischen Spiele: Großrechner, Automaten, TV-Konsolen
  • Videospiel-Crash und Siegeszug der Heimcomputer
  • Die Ära 16-Bit
  • Next Generation: Multimedia, 32-Bit und CD-ROM
  • DVD, Vernetzung und mobiles Spielen
  • Das High-Definition-Zeitalter
  • AnhĂ€nge mit Technischen Daten und Tabellen

Jedes Kapitel wird mit einer Doppelseite eingeleitet, auf der einige allgemeine Informationen zu finden sind.

Die Aufmachung ist quietschbunt und chaotisch, passt deswegen hervorragend zum Thema. Von den GerĂ€ten gibt es Fotos, hĂ€ufig auch von beliebtem Zubehör. Dazu gesellen sich verschiedene Screenshots von exemplarischen Spielen. NatĂŒrlich lĂ€sst sich das Buch durch die AnhĂ€nge wie dem Hardware-Index auch sehr gut als Nachschlagewerk nutzen. Es macht aber eben auch viel Spaß, sich Seite fĂŒr Seite durch das komplette Werk zu lesen. Das wird nie anstrengend.

Auf den Seite 8 und 9 begegnen einem zunĂ€chst verschiedene Speichermedien … ja, die gute alte 5 1/4 Zoll Diskette ist dort auch abgebildet. Eine 8 Zoll Diskette gibt es allerdings nicht zu sehen, denn die wurde fĂŒr Computerspiele nicht eingesetzt. Mein Gott, im Schrank muss ich noch eine ganze Kiste dieser 5 1/4 Zoll Disketten fĂŒr den C-64 haben. Von dem habe ich ĂŒbrigens im Keller auch noch drei StĂŒck. Zumindest einer sollte sogar noch funktionieren. 😉

Auf den nĂ€chsten Seiten gibt es einen kurzen Abriss darĂŒber, wie auf Großrechnern gespielt wurde. Das waren natĂŒrlich in erster Linie reine textorientierte Spiele, aber in den 80er Jahren habe ich auf einer VAX bereits einen Space Invader Klon gespielt. Danach geht es zwei Seiten lang weiter ĂŒber Spielautomaten. Schade, diesen Bereich könnte man durch die Jahrzehnte parallel zu den Spielkonsolen noch ausbauen. Mich hat man allerdings in den beliebten Spielhöllen nie gesehen, weil mir das Geld zu schade war. Stattdessen habe ich mir lieber (fĂŒr noch mehr Geld) gleich einen Computer gekauft. 😉

Mein erster Heimcomputer wird dann ab Seite 18 auf mehreren Seiten richtig gewĂŒrdigt: ein Apple II+. Leider hatte ich damals noch nicht genug Geld, um mir das GerĂ€t wirklich leisten zu können. Aber auf meinem Gymnasium (Dahlmannschule Bad Segeberg) wurden zwei davon streng bewacht in einem so genannten Computerraum bereitgestellt. Der Raum wurde abgeschlossen, und nur einige wenige SchĂŒler durften sich jeweils vom Lehrer den SchlĂŒssel holen. Das VergnĂŒgen blieb mir nicht lange erhalten, weil ich schon in den letzten Wehen mit der Schule lag und dann auf der Fachhochschule Wedel ein Studium der Technischen Informatik begann … ganz ohne eigenen Computer.

Auf der FH kam ich dann in Kontakt mit CP/M Maschinen (Sirius 1 von der Firma Victor). Parallel dazu hatte die FH auch einen Siemens BS2000 Rechner. Aber das fĂŒhrt uns zu weit von dem Buch weg, ĂŒber das ich ja eigentlich sprechen möchte.

Kurz nach Beginn meiner Studienzeit gab es an der FH auch bald die ersten echten IBM PCs, die im Buch erst ab Seite 98 auftauchen.

Auf den FH-Rechnern habe ich nie gespielt, stattdessen musste mein erster C-64 her. Dem sind in dem Buch ab Seite 62 immerhin 5 Seiten gewidmet. Es war ein extrem erfolgreiches GerĂ€t, das sich gegen Apple, Commodore und Atari durchsetzen konnte. PotthĂ€sslich, aber leistungsfĂ€hig und von tausenden Entwicklern unterstĂŒtzt.

Im Buch erfÀhrt man auch, dass ca. 20 Millionen GerÀte verkauft wurden, und dass die Entwicklung 1994 beendet wurde. Bei der letzten Variante, dem C 64 GS, handelte es sich um eine tastaturlose Konsole, von der ich selbst noch nie etwas gehört habe.

So werden in dem Buch alle Spielkonsolen und Heimcomputer beschrieben.

Mit den Seiten 130 (Nintendo Game Boy pocket), 180 (Sony Playstation 2), 200 (Nintendo DS), 202 (Sony PSP) und 208 (Nintendo Wii) findet sich unser gesamter aktueller Konsolen-Park mit Bild und Text in diesem Buch wieder.

Ihr habt es sicher bemerkt, beim Lesen des Buches schwelgt man in Erinnerungen, liest begierig die Seiten ĂŒber die GerĂ€te, die man selber kennt, und wirft neugierige Blicke in die Geschichte bisher unbekannter GerĂ€te. Das wird euch genauso gehen, wenn ihr das Buch lesen solltet und wenn ihr Ă€lter als 30 Jahre seid. Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Buch!


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