Warum investieren echte Firmen in SL?

Immer mehr Firmen bauen eine ReprÀsentanz in Second Life auf. Da muss man sich doch fragen, worin der Nutzen bestehen könnte. Denn keine Firma wird echtes Geld in SL-Projekte investieren, wenn sich am Ende nicht ein Business Case positiv rechnet.

Ich denke, dass SL im Augenblick fĂŒr Marketing Zwecke taugt. Dies insbesondere, weil man aktuell als early adaptor sofort ungeheures Medieninteresse genießt und fast automatisch in den Zeitungen landet. Kostenlose Werbung also!

Folgende Möglichkeiten sehe ich, wie RL Firmen Second Life nutzen können:

  • Bau eines reprĂ€sentativen AusstellungsgebĂ€udes
  • Ausstellung wichtiger Produkte in dreidimensionalen Vitrinen
  • Angebot von zu den Produkten gehörenden Informationen
  • Verkauf von virtuellen Werbe-Artikeln mit entsprechendem Firmen Logo (Jacken, Schirme, MĂŒtzen etc.)

Weiter bieten sich natĂŒrlich auch Online-Konferenzen an, aber dafĂŒr gibt es andere etablierte Methoden. Sicher steckt darin Potenzial, mit der aktuellen SL Version sehe ich aber mehr Probleme als Vorteile.

Aber was sind denn nun die Vorteile fĂŒr eine Firma, um in SL Geld zu investieren?

  • Die Firma prĂ€sentiert sich als Ă€ußerst innovatives und modernes Unternehmen, das bereits in einem frĂŒhen Stadium neue Technologien zu nutzen versteht.
  • Die Firma steigert den Bekanntheitsgrad der Firmen-Markennamen und ihrer Produkte weltweit mit wenig finanziellem Aufwand
  • Die Firma erhĂ€lt ein erhebliches Presseecho in vielen Print- und Online-Medien, sowie in einer Vielzahl von Internet Webblogs, was zusĂ€tzlich einen großen kostenlosen Werbeeffekt bedeutet. Dies entsteht dadurch, dass dieses Thema in den Medien momentan sehr aufmerksam beobachtet wird, und ĂŒber jede Firma, die sich auf diese Plattform wagt, sofort Artikel veröffentlicht werden. Nur solange die Plattform noch nicht etabliert ist, kann dieser Effekt genutzt werden.

Als Nachteil stellt sich dar, dass der Auftritt in Second Life natĂŒrlich nicht kostenlos ist. Wenn man eine Agentur damit beauftragt, fallen initial ca. 20.000 bis 50.000 Euro an, je nach Umfang und ProfessionalitĂ€t. Als Marketing Etat ist das kaum der Rede wert, aber wenn man die erreichbare Zielgruppe mit maximal 1,2 Millionen betrachtet, so muss man sich doch ĂŒberlegen, ob diese Investition sinnvoll ist.

Weiter darf man eine ReprĂ€sentanz (sei es nun ein sorgfĂ€ltig geplanter und entwickelter Sim oder nur ein BĂŒrogebĂ€ude) nicht einfach sich selbst ĂŒberlassen. Eine Firma sollte tunlichst dafĂŒr sorgen, dass dort immer jemand als offizieller Ansprechpartner der Firma fĂŒr Fragen zur VerfĂŒgung steht. Anderenfalls könnte man schnell auf die Idee kommen, dass es der Firma nicht wirklich Ernst mit dem Projekt ist. Dem Image als innovatives Unternehmen dĂŒrfte das nicht zutrĂ€glich sein.

Zusammenfassend denke ich, dass sich der Einstieg in Second Life fĂŒr reale Unternehmen gerade jetzt sehr lohnt. Sollte der Hype möglicherweise in einem Jahr abebben, sprĂ€che nichts dagegen, das SL-Projekt gegebenenfalls einfach wieder einzustampfen. Die Kosten fĂŒr den Ausstieg gehen gegen Null.

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